Bahnhaltepunkt mit angegliedertem Museum -
in Walpertskirchen zu besichtigen
Das Museum befindet sich auf dem Gelände des Haltepunkts
Walpertskirchen (genauer
gesagt auf dem einstigen Ladehof des früheren Bahnhofs). Es besteht aus einer über 130 Jahre alten
Wärterbude und drei so genannten Formsignalen (einem Vorsignal
der Einheitsbauform mit fester Scheibe [zur Anzeige der Signalbilder Vr 0 und Vr 2],
einem zweiflügeligen Hauptsignal der Einheitsbauform mit 8
m-Mast, sowie einem Hauptsignal bayerischer Bauart zur Anzeige der Signalbegriffe
Hp 0, Hp 1 und Hp Ru. Bei letzterem handelt es sich um eine absolute verkehrshistorische
Rarität. Auch die Wärterbude
dürfte die letzte ihrer Art sein. Ihr Baumuster legten die Königlich
Bayerischen Staatseisenbahnen in den 1880er Jahren fest. Das so
standardisierte Gebäude war im gesamten Königreich Bayern an jeder
Eisenbahnstrecke zahlreich im Gebrauch und diente überwiegend als Dienstraum für
Schranken- und Blockwärter. Vereinzelt standen diese Wellblechbuden noch
bis Ende der 1980-er Jahre im Betrieb.
Die nun in
Walpertskirchen aufgestellte Wärterbude befand sich bis 1989 im Nachbarbahnhof
Hörlkofen am Bahnübergang der Staatsstraße nach Hohenlinden. Danach hat sie auf
einem Bauernhof in der Gemeinde Pastetten "überlebt". Im Juli 2014
wurde sie an ihren jetzigen Standort überführt und vom Vorsitzenden des PRO BAHN Arbeitskreis Walpertskirchen, Karl
Bürger, in zahllosen ehrenamtlichen Arbeitsstunden museal restauriert.
Bürger ist versierter Kenner der Eisenbahngeschichte und Autor des im Dezember
2013 erschienenen, sehr detaillierten und sehr fundierten Buches "Von
königlich bayerischen Zeiten zur S-Bahn und Flughafenbahn -
Eisenbahngeschichte am Beispiel des Landkreises Erding - Bilder -
Hintergründe - Seitenblicke" (s.b. den Link "Die Eisenbahn im Landkreis
Erding - bewegte Geschichte und umwälzende Zukunft")
Das kleine, aber feine Museum befindet
sich im Eigentum der Gemeinde Walpertskirchen. Die Inneneinrichtung der
Wärterbude ist bis ins kleinste Detail stimmig. Teile davon waren noch in
den Beständen des Museums Erding vorhanden; durch Vermittlung des Museumsleiters
Paul Adelsberger konnten sie restauriert und für das Museum verwendet werden.
Auf Wunsch (nach
telefonischer Vereinbarung [08122 / 3597] oder per Mail [karl-buerger@t-online.de]) kann
- in der Regel kurzfristig - der Arbeitsplatz des Wärters in der Wellblechbunde, so wie er über mehr als 90 Jahre aussah, besichtigt
werden – eine kleine Zeitreise.